Ich sehe meine Aufgabe als Tagesmutter in Frechen für Ihr Kind als ein Zusammenspiel aus Pflege, Erziehung und Förderung, aber in erster Linie in Liebhaben.
Ihr Kind soll sich vor allem bei mir wohl und geliebt fühlen, wenn es das tut wird es sich fast selbständig entwickeln. So lasse ich mich bei meiner Arbeit stark von Maria Montessori und Emmi Pikler leiten.
Maria Montessori hat einmal gesagt: „Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren“.
Emmi Pikler nimmt den Säugling und natürlich auch das Kleinkind als ganze Person in den Blick und verdeutlicht wie wichtig Bindung, also ein starkes vertrauensvolles Band zwischen dem Kind und einem Erwachsenen, für die Entwicklung von Kindern ist.
Als Tagesmutter möchte ich für Ihr Kind Entwicklungsassistentin sein.
Ich werde Ihr Kind beobachten, um zu erkennen, welcher Entwicklungsschritt bevorsteht, denn dies ist bei jedem Kind unterschiedlich. Man spricht hier oft vom „inneren Plan“. Denn nur wenn ich erkenne, wo Ihr Kind „dran ist“, kann ich ihm entsprechende Angebote machen.
So werden Sie mit Sicherheit Situationen erleben, wo ein Tageskind versunken in einer Kiste mit Haushaltsschwämmen wühlt. Auf den ersten Blick scheint dies seltsam. Aber in diesem Fall, ist das Kind vielleicht grade beim Thema „weich“. Außerdem kann man diese Schwämme stapeln und werfen und und und…
Oder ein 12 Monate altes Kind wird vielleicht im Hochstuhl sitzen und immer wieder verschiedene Gegenstände zu Boden fallen lassen, die ich ihm immer wieder aufhebe, denn es untersucht gerade die Schwerkraft und welche Geräusche verschiedene Gegenstände auf verschiedenen Untergründen machen.
Hier möchte ich unkonventionell arbeiten und versuchen mich von industriellem Spielzeug fernzuhalten. Dieses schränkt die Kreativität häufig ein, weil es nur eine Spielart zulässt und fernab von der Lebenswirklichkeit des Kindes ist. Aber natürlich gibt es auch Duplo, Puppen und Autos.
Des Weiteren interessieren sich Kinder oft sowieso viel mehr für das, was der Erwachsene tut.
Daher möchte ich Ihr Kind in den Tagesablauf einbeziehen.
Beim Tischdecken helfen und den Teller in die Spülmaschine räumen, können Kinder eigentlich sobald sie laufen können. „Selbsttätigkeit führt zu Selbständigkeit“, auch ein Zitat von Maria Montessori.
Viele Eltern fragen sich, warum Sie ihr Kind zu einer Tagesmutter bringen sollen.
Als mein Sohn im entsprechenden Alter war, er ist kurz vor seinem zweiten Geburtstag in eine „normale“ Kita gegangen, wusste ich leider noch nichts von Tagespflege, sonst hätte ich mich sicher dafür entschieden.
Bei mir finden bis zu fünf Kinder gleichzeitig Platz im Erdgeschoss unseres Hauses wie es vielleicht auch das Ihre sein könnte. Mein Wohn- und Esszimmer und ein eigenes Spielzimmer steht den Kindern als Spielbereich zur Verfügung. Auf dem Sofa schauen wir gemeinsam Bilderbücher und am Esstisch können wir z.B. kneten, basteln oder puzzlen.
In dieser kleinen Gruppe kann ich mich individuell auf jedes Kind einstellen und den Ablauf und die Angebote auf die Bedürfnisse der Kinder zuschneiden. Und auch für unsere Kleinsten ist diese Kleingruppe der ideale Rahmen, um sich gesund und entspannt ohne Überforderung zu entwickeln.
So bekommt jedes Kind genau das Maß und vor allem die Qualität an Förderung und Zuwendung die es benötigt.
Ich bin im Besitz einer Pflegeerlaubnis, erteilt von der Stadt Frechen, für fünf gleichzeitig anwesende Kinder.
Diese Kinder sind in der Regel zwischen einem und drei Jahren, können aber (in der Randstundenbetreuung) auch Älter sein, da der Gesetzgeber die Betreuung und Begleitung von Kindern bis zum 14. Lebensjahr wünscht und fördert.
So kann ich Sie und Ihr Kind auch später noch bzw. wieder z.B. anstelle der OGS im Schulalter begleiten und betreuen.
Kinder brauchen Rituale, die ihnen Sicherheit und Orientierung geben und vermeiden, dass sie sich ausgeliefert fühlen. Ihr Kind sollte nahezu in der immer gleichen Art und Weise gebracht
und von Ihnen verabschiedet werden. Im Morgenkreis singen wir als erstes immer das selbe Begrüßungslied, die Mahlzeiten beginnen wir immer mit einem gemeinsamen "pipe,piep,piep, guten Appetit",
so ist unser Tag für die Kinder regelmäßig und übersichtlich.
Jedes Kind hat seine eigene Bettwäsche. Bitte bringen Sie eine Schmusedecke oder ein Schmusetier mit.
Dies sollen nur einige Beispiele zu diesem wichtigen Punkt sein.
Die Bedeutung des Freispiels
Durch meine Qualifizierung habe ich erfahren, wie wichtig das sogenannte Freispiel ist, bei dem man als Erwachsener zunächst das Gefühl hat, die Kinder würden sich selbst überlassen.
Zunächst einmal ist es für ein Kind eine ziemlich reife Leistung, sich selber beschäftigen zu können, auch mal Langeweile auszuhalten und sich wieder neue Spielgelegenheiten und –partner zu suchen.
Des Weiteren geben sich Kinder untereinander ganz andere Spielanregungen und „Input“ als das ein Erwachsener, mit noch so viel pädagogischer Ausbildung, tun könnte.
Kinder lernen voneinander oft schneller als von einem Erwachsenen. Wenn wir Erwachsenen z.B. mit Messer und Gabel essen, ist das für einen Zweijährigen noch lange keine Herausforderung. Benutzt aber ein anderes Kind bereits Messer und Gabel…; baue ich einen Turm aus Bauklötzen ist das erstmal gar nicht so spannend, spannend wird es meist erst, wenn ein anderes Kind dies schon kann.
Auch verarbeiten Kinder in Rollenspielen Situationen die sie erlebt haben, sie spielen kochen, einkaufen oder füttern und wickeln nach.
Konflikte sind überall dort an der Tagesordnung wo Menschen, also auch unterschiedliche Interessen, aufeinander treffen. Das ist bei Kindern genauso wie bei uns Erwachsenen. Wichtig ist, einen Konflikt zwischen Kindern nicht als etwas Dramatisches zu empfinden, sondern ihn als Chance zu erleben.
Nimmt ein Kind einem anderen Kind etwas weg, neigen wir dazu sofort einzugreifen. Wir vergessen dabei, dass wir dadurch den Kindern die Chance nehmen, selber eine Lösung herbei zu führen und daraus etwas fürs Leben zu lernen. Wenn man in einer solchen Situation einfach mal abwartet, passieren die erstaunlichsten Dinge.
a) Dem „bestohlenen“ Kind ist das vollkommen egal.
b) Das „bestohlene“ Kind wehrt sich, der „Dieb“ holt ein anderes Spielzeug und bietet ein Tauschgeschäft an.
c) Ein drittes Kind kommt und vermittelt.
d) Der „gestohlene“ Ball fällt runter und es entwickelt sich daraus ein Ballspiel.
e) Usw. usw.
Ich will damit sagen, dass ich den Kindern die Selbstwirksamkeit lassen möchte. Natürlich greife ich ein, sollte es handgreiflich werden, keine Frage. Aber bis dahin sehe ich meine Aufgabe „nur“ darin, die Kinder zu spiegeln, d.h. Gefühle und Bedürfnisse für die Kinder in Worte zu fassen, solange sie das selbst noch nicht können
Die Dokumentation ist in jeder Kita Pflicht, aber auch für die Tagespflege eine wichtige und auch schöne Sache.
Dabei handelt es sich um eine über die Zeit laufende Sammlung von Berichten, Beobachtungen und Werken über und von Ihrem Kind.
Diese erhalten Sie am Ende der Betreuungszeit als kleines Andenken.
Irgendwann ist es natürlich auch wieder soweit Abschied zu nehmen.
Genauso wie ein Kind in die Tagespflege eingewöhnt wird, möchte ich es auch wieder ausgewöhnen. Dies ist wichtig, da über die Zeit eine enge Bindung zwischen mir und dem Tageskind gewachsen ist. Dieses Band unvorbereitet zu zerschneiden, kann für ein Kind dramatisch sein.
Daher bereiten wir Ihr Kind gemeinsam langsam auf den neuen Lebensabschnitt vor. Wir sprechen über die Zukunft aber auch die Vergangenheit, schauen Bilderbücher zum Thema und verkürzen nach und nach die Betreuungszeit in der Tagespflege und ersetzen sie durch Zeit in der neuen Betreuungseinrichtung, wo Ihr Kind natürlich auch eingewöhnt wird.
Gerne darf mich Ihr Kind auch später noch besuchen kommen, auch mir wird der Abschied nicht leicht fallen. Zum Abschied bekommt Ihr Kind natürlich seine Mappe geschenkt und wir feiern ein kleines Fest.
Vernetzung mit anderen Tageseltern
Regelmäßig treffen wir andere Tagesmütter bzw. -väter auf Spielplätzen der Umgebung, in der Fußgängerzone oder auf dem Gertrudenhof.
So lernen die Kinder auch andere Kinder kennen und wir Tageseltern tauschen uns aus und unterstützen uns gegenseitig mit Tipps und Ideen.
Außerdem treffen ich mich mit anderen Tageseltern auch außerhalb der Betreuungszeit einmal monatlich zum gegenseitigen Austausch.
Die Schweigepflicht ist ein wichtiges Thema.
Natürlich werde ich über alle Einzelheiten die Ihr Kind und Ihre Familie betreffen die Schweigepflicht bewahren.
In Gesprächen mit anderen Tageseltern tauscht man sich zwar über Kinder aus, da man in vielen Fällen einfach Tipps von anderen Tageseltern braucht. Es werden aber niemals Namen genannt oder in anderen Weise deutlich gemacht um welches Kind bzw. um welche Familie es sich handelt.
Dies gilt selbstverständlich auch nach Beendigung des Betreuungsvertrages.
Bei diesem Konzept handelt es sich nicht um ein starres Modell.
In der Kinderbetreuung kann nichts starr, sondern muss alles flexibel sein.
So kann es durchaus sein, dass sich Dinge die Sie hier lesen, über die Zeit, anpassen und verändern. Denn nichts ist schlimmer als Kinder, die sich in zu enge Kleidung quetschen müssen.
Im Herbst 2021 werde ich eine umfangreiche Fortbilung zum Thema Bewegungsförderung machen, so dass sich das Zwergenstübchen dann "zertifizierte Bewegungstagespflegestelle" nennen können darf.
Nun bleibt mir nur noch zu sagen…
Ich freue mich Ihr Kind und Sie kennen zu lernen